Rauchentwicklung im Gefahrstoff-Container und eingeklemmte Person (TH)
Einsatzübung am Objekt – diesmal beim Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Ostsee, im Tonnenhof Kiel-Holtenau – Freitag, 13.08.2021
Szenario: Verpuffung auf fremdem Werksgelände und eine unbekannte Anzahl von vermissten Personen…
Wie häufig in der Realität, stellte sich vieles anders dar, als zuvor geplant:
Nur wenige Einsatzkräfte und eingeschränkte Einsatzmittel, die zur Verfügung standen... das eigene HLF in der Reparatur, das Ersatzfahrzeug nur für den Einsatzfall… Parallelausbildung im Brandcontainer in Rendsburg…
Also: Einsatzwahrnehmung mit 14 Kameraden, dem eigenen LF KatS und einem TSF aus Strande, mit denen vor Ort zwei Einsatzszenarien abgearbeitet wurden:
TSF (FF Strande) und LF KatS (FF Schilksee)
Rauchentwicklung im Gefahrstoff-Container
Die Rauchentwicklung im Gefahrstoff-Container wurde nach äußerer Lageerkundung und Aufbau einer Wasserversorgung durch den Angriffstrupp unter Atemschutz näher in Augenschein genommen. Mittels Wärmebildkamera und unter Begehung des Containers konnte die Ursache schnell gefunden und Entwarnung gegeben werden. Keine offenen Flammen, eine unkritische chemische Umsetzung von Chemikalien, Trennung von Gefahrstoffen und Belüftung des Containers. Eine schnelle und effiziente Lagebewältigung konnte durch die eingesetzte Staffel (1:4) durchgeführt wurden.
Eingeklemmte Person unter Fahrwassertonne (TH)
Kritischer die Lage in der Tonnenhalle Nord: Ein Arbeiter – der zunächst gefunden werden musste - wurde mit seinen Beinen unter einer ca. 1to schweren Fahrwassertonne eingeklemmt und befand sich allein vor Ort. Zusätzlich war der Unfallort durch zahlreiche Arbeitsmittel und weitere Tonnen unübersichtlich. Die Einsatzstelle musste zunächst freigeräumt und umliegende Gefahrenstellen gesichert werden. Ebenso galt es die Fahrwassertonne vor weiterem Verrutschen zu sichern und schließlich so weit anzuheben, dass die verletzte Person gerettet werden konnte. Hierbei war – wie so häufig – der Einfallsreichtum der eingesetzten Kräfte gefordert. Mittels Wagenheber, Hubwagen und Überfahrschutz konnte schließlich die Tonne angehoben und fixiert werden, sodass eine sehr zeitnahe Rettung erfolgen konnte.
Fazit: Beide Einsatzszenarien wurden mit einer Staffel und einer Gruppe effektiv und in kurzer Zeit abgearbeitet. Es zeigt sich immer wieder, dass der Einfallsreichtum der Mannschaft und das Improvisationsgeschick aller zu einer schnellen Einsatzbewältigung beitragen.
Nach dem Rückrüsten der Fahrzeuge fand eine Begehung des gesamten Objekts mit dem Leiter des WSA Ostsee und einigen Mitarbeitern statt, wobei die Aufgabenvielfalt auf dem Tonnenhof erläutert und auf besondere Gefahrenschwer-punkte hingewiesen wurde. Verbesserungswünsche unsererseits wurden angesprochen (wie z. B. die Kennzeichnung von Hydranten und deren freie Zugänglichkeit) und Überlegungen für zukünftige Übungen diskutiert.
Danke für die tatkräftige Einsatzbewältigung und den kurzweiligen Übungsabend sagen
Kai König & Jochen Sturm
Bilder: Katharina Sturm Text: Jochen Sturm